Wie es anfing ... Oder: Warum Barockmusik?

„Meine musikalische Laufbahn als Barockgeiger begann genau genommen schon in Kindertagen. Meine Mutter ist studierte Blockflötistin (eine der besten, wie ich finde …) und so kam es, dass ich von klein auf ihre Konzerte miterlebte. Da meist Musik aus dem Barock auf dem Programm stand, atmete ich diese Stilistik zunächst ganz unbewusst ein – zumal ich während der Konzerte eher mit meinen Bilderbüchern und Matchboxautos beschäftigt war oder das Programmheft verzierte, bis ich dann am Ende des Konzerts die Blumen überreichen durfte ...
Aber nachdem ich die Anfänge auf der Geige etwas hinter mir gelassen hatte, spielten wir zusammen barocke Duette oder ich begleitete meine Mutter auf der Orgel oder dem Cembalo.
Da begann ich, den Reiz der Barockmusik und ihre spezielle Ausdruckskraft auch bewusst zu entdecken: Wie tiefsinnig und detailliert, wie filigran oder auch kraftvoll zupackend diese Musik ist und wie eigen sich ihre Sprache gestaltet!

Konzert in der Bachkirche in Arnstadt
Konzert in der Bachkirche in Arnstadt

Hinzu kommt die Faszination an den Instrumenten, die anders klingen und auch anders gespielt werden als Instrumente späterer Epochen.
Es ist gerade dieser Perspektivwechsel gegenüber der Musik aus Klassik oder Romantik, der mich immer neu reizt, und der auch meine Arbeit mit der modernen (im Gegensatz zur Barock-) Geige immer wieder positiv beeinflusst.“